Musikschaffende fordern mehr Fairness und Transparenz im Musikstreaming
Gemeinsames Statement zur Pressemitteilung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth zur Musikstreaming-Studie
Berlin/Köln 21.02.2025 | Als Verbände und Initiativen, die Musikschaffende vertreten, begrüßen wir die Ankündigung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, sich für mehr Fairness und Transparenz im Musikstreaming einzusetzen. Die in der Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) vom 11.02.2025 zitierten Zahlen aus der kürzlich veröffentlichten und von der BKM geförderten Musikstreaming-Studie bestätigen unsere langjährigen Erfahrungen: Wenn 75 % der Streaming-Umsätze auf nur 0,1 % der Künstler*innen entfallen und gleichzeitig 68 % der Musikschaffenden weniger als 1 Euro Umsatz generieren, zeigt dies die massive Schieflage im aktuellen System.
Die von Roth vorgeschlagenen Maßnahmen gehen in die richtige Richtung; insbesondere die Forderungen nach mehr Transparenz bei Algorithmen und Abrechnungen sowie die Prüfung alternativer Vergütungsmodelle wie eine nutzerzentrierte Abrechnung. Allerdings braucht es jetzt schnelle und konkrete Umsetzungsschritte. Die angekündigte Unterstützung für Independent Künstler*innen und Newcomer*innen ist wichtig, kann aber nur ein erster Schritt sein. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir, dass sie unter Einbezug der Verbände, die Musikschaffende vertreten, die vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzt.
Wir unterstützen ausdrücklich die Initiative des EU-Parlaments zur Regulierung des Streamingmarktes vom 17.01.2024. Die Zeit für grundlegende Reformen in Europa ist überreif, damit Musikschaffende von ihrer kreativen Arbeit auch im digitalen Zeitalter leben können.
Wir behalten uns vor, uns noch ausführlich zur Studie selbst zu äußern.
Unterzeichnende Musikverbände: PRO MUSIK Verband freier Musikschaffender e.V., Faire Share Initiative e.V., DEFKOM - Deutsche Filmkomponist:innenunion, unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V., mediamusic e.V., VERSO - Vereinigung Songwriter, Deutsche Jazzunion e.V., FREO - freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V., D-Popkultur e.V., mit Unterstützung der Initiative Urheberrecht
Die Deutsche Jazzunion wurde 1973 gegründet und ist als Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland eine wichtige Ansprechpartnerin für die Politik auf Bundesebene. Zu den Kernzielen des Verbands gehören die Verbesserung der Vergütung und der sozialen Absicherung von Jazzmusikerinnen, der Ausbau der spezifischen Förderung für Jazz und Improvisierte Musik sowie die Stärkung der Spielstätten.
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