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Umfrage zum Musikstreaming: Jetzt teilnehmen

In Zusammenarbeit mit der IAO (International Artists Organisation) führt doe GVL eine Online-Umfrage unter allen ausübenden Künstler*innen (im Musiksektor) in der EU zu den Auswirkungen der Artikel 19, 20, 21 und 22 der CDSM-Richtlinie (Transparenz, Vertragsanpassung, alternative Streitbeilegung und Widerruf von Rechten) durch. Dies wird zu einer unabhängigen akademischen Studie beitragen, die im Sommer veröffentlicht werden soll.

Zweck

Wir müssen herausfinden, wie viele ausübende Künstler*innen von diesen neuen Rechten profitiert haben. Wenn nur sehr wenige davon profitiert haben, können wir der Kommission und den nationalen Regierungen zeigen, dass die Richtlinie nicht funktioniert.

Wir können dann Druck auf die Kommission ausüben, um alle EU-Regierungen zu zwingen, die Richtlinie wirksam umzusetzen. Sie können die Ergebnisse nutzen, um Ihrer Regierung zu zeigen, dass eine Änderung notwendig ist. Eine mögliche Änderung wäre die Einführung eines Rechts auf eine angemessene Vergütung für Streaming, die von den Verwertungsgesellschaften erhoben wird.

Dies ist die größte Chance, die wir haben, um die Rechte der ausübenden Künstler*innen in naher Zukunft zu verbessern.

Methodik

Es wird eine anonyme Online-Umfrage mit Fragen zu den Artikeln 19-22 durchgeführt. 

Hier geht es zur Umfrage.

Umfrage zum Musikstreaming: Jetzt teilnehmen

Pressemitteilung und offener Brief des Deutschen Musikrates

Pressemitteilung und offener Brief des Deutschen Musikrates

Gender Equality Now – Wege zur geschlechtergerechten Musikbranche

Eine politische Tagung von music women* Germany 

SAVE THE DATE

Gender Equality Now – Wege zur geschlechtergerechten Musikbranche

Eine politische Tagung zur Stärkung des weiblichen (inkludiert natürlich auch trans* Frauen) und non-binären Nachwuchs in der Musikwirtschaft!

05.06.2024, 12:00 – 20:00 Uhr

SILENT GREEN KULTURQUARTIER, Berlin

Am 05. Juni 2024 findet die zweite Tagung von music women* Germany statt. Alles läuft unter dem Schwerpunkt Gender Equality Now – Wege zur geschlechtergerechten Musikbranche! Eine politische Tagung zur Stärkung des weiblichen (inkludiert natürlich auch trans* Frauen) und non-binären Nachwuchs in der Musikwirtschaft! 

Weitere Informationen zum Programm folgen bald auf der Webseite von music women* Germany. 

Gender Equality Now – Wege zur geschlechtergerechten Musikbranche

Selbstständig im Kultur- und Kreativsektor? Umfrage zu den Rahmenbedingungen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) haben die Prognos AG und den Bundesverband Freie Darstellende Künste e. V. (BFDK) damit beauftragt,

die Rahmenbedingungen von Soloselbständigen und hybrid Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW), dem öffentlichen Kulturbetrieb und Kulturberufen in Deutschland zu untersuchen.

Dafür braucht es Eure Antworten u.a. zu Eurer wirtschaftlichen und sozialen Lage und zur Kunst- und Kulturförderung. Die Umfrage läuft bis zum 8. März 2024.

Nehmt an der Umfrage teil, um ein umfassendes Bild der Situation aller Sparten und Branchen von Kreativ- und Kunstschaffenden zu zeichnen und dort, wo es nötig ist, Verbesserungen herbeizuführen.

Die Umfrage dauert etwa eine halbe Stunde. Hier geht es zur Umfrage: Selbstständig im Kultur- und Kreativsektor? Umfrage zu den Rahmenbedingungen

Selbstständig im Kultur- und Kreativsektor? Umfrage zu den Rahmenbedingungen

Förderpreis des Bayerischen Jazzverband 2024

Jetzt bis zum 31.01.2024 bewerben

Der Bayerische Jazzverband e.V. vergibt 2024 in Kooperation mit dem Jazzfrühling Kempten (Kleinkunstverein Klecks e.V.) erneut den Förderpreis des Bayerischen Jazzverband e.V.: Eine Tournee durch Jazzclubs und Festivals der Bayerischen Jazzszene. 

Folgende Preise gibt es:

1. Preis: Preisträgertournee (Förderpreis des Bayerischen Jazzverbandes*)
*Der Förderpreis des BayJV wird unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
2. Preis: 1.500,- € (unterstützt vom Jazzfrühling Kempten)
3. Preis** (2x): je 1.000,- € (unterstützt vom Jazzfrühling Kempten)
**Der dritte Preis wird an zwei Bands vergeben. 

Bewerbungsschluss ist der 31.01.2024

Weitere Informationen zur Ausschreibung und Bewerbung finden sich auf der Homepage des Bayerischen Jazzverbands e.V.

Förderpreis des Bayerischen Jazzverband 2024

Fachtag „Wege zum Jazz“ am 26.04. in Klagenfurt

Konzepte und Potentiale einer jazzorientierten Musikvermittlung / CALL FOR CONTRIBUTIONS

  • Fachtag am Freitag, 26. April 2024
  • Gründungstreffen der europäisch Vernetzungsinitiative „Jazz and Children“, anschließend am Samstag, 27. April 2024

an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt, Österreich (www.gmpu.ac.at)

Musikvermittlung hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten als künstlerisch-pädagogisches Praxisfeld sowie als Gegenstand von Forschung und Studiengängen im deutschsprachigen Raum zunehmend etabliert. Im Zentrum aktueller Diskussionen steht dabei häufig die Vermittlung klassischer Musik (vgl. Bernhofer 2018; Müller-Brozovic/Weber 2021; Chaker/Petri-Preis 2022, 11; Petri-Preis 2022), doch auch im Jazz ist das Thema angekommen. In der aktuellen Festivallandschaft findet sich eine Vielfalt von „Jazz for Kids“-Formaten, die Fachmesse jazzahead! hat sich dem Thema seit 2016 immer wieder angenommen (vgl. Siedenburg 2018, 1) und es bilden sich erste europäische Netzwerke (vgl. Jazz For Young People). Zuletzt fragte Jörn Marcussen-Wulff in einem Beitrag für die Deutsche Jazzunion nach „einer zeitgemäßen Jazz-Musikvermittllung“ (Marcussen-Wulff 2022). Die Tagung will diese Frage aufgreifen: Welche Konzepte werden bereits umgesetzt, mit welchen dahinterliegenden Ideen und wo liegen Zukunftsperspektiven – auch jenseits des Formats Kinderkonzert? Was lässt sich einerseits gewinnbringend vom allgemeinen Diskurs um Musikvermittlung auf den Jazz übertragen und welche Impulse können andererseits vom Jazz als einer von Improvisation und Interaktion geprägten Musik für die Musikvermittlung insgesamt ausgehen? Wie können Studierende im Rahmen eines Jazzstudiums an die Musikvermittlung herangeführt werden?  

Als Auftakt wird das interaktive Bigband-Konzertprogramm „BIG BAND!“ für Schulklassen und das Tagungspublikum gespielt, welches das GMPU Jazz Orchestra gemeinsam mit zwei Schauspieler*innen erarbeitet hat. Im Anschluss daran folgen Impulsvorträge und Podiumsdiskussionen zum Tagungsthema.

CALL FOR CONTRIBUTIONS: Wir suchen Best Practice-Beispiele und wissenschaftliche Impulse. Vorschläge für aktive Beiträge bitte in Form einer Skizze (max. 1 Seite inkl. Kurzbiografie der Vortragenden) bis zum 11.02.2024 per Mail an julian.schunter@gmpu.ac.at (auch für Kontakt und weitere Infos).

Am Samstag, 27. April 2024 ist anschließend ein europäisches Vernetzungstreffen zum Thema Jazzpädagogik geplant, bei dem Vertreter*innen verschiedener europäischer Initiativen zusammenkommen und mögliche Felder der Zusammenarbeit ausloten.

Gesamtleitung und Konzeption: Dr. Julian Schunter, Assistenzprofessor für Musikpädagogik

Eine Veranstaltung der Institute für Interdisziplinäre Musikpädagogik und für Jazz an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Zusammenarbeit mit:  

Fachtag „Wege zum Jazz“ am 26.04. in Klagenfurt

PopCamp 2024: Nominierungsphase bis 31.01.

Der Deutsche Musikrat sucht Künstler*innen für das PopCamp 2024. Die Nominierungsphase für Bands und Einzelkünstler*innen läuft bis zum 31. Januar 2024. Melde Dich bei Interesse unter post@deutsche-jazzunion.de.

PopCamp 2024: Nominierungsphase bis 31.01.

Künstlerstadt Kalbe: Open Call for all Artists bis 20.01.

10. International Wintercampus 26.02.–24.03.2024

Die Künstlerstadt Kalbe ist ein innovatives Projekt im ländlichen Raum der Altmark, welches mittels Kunst und Kultur eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung betreibt. Seit über 10 Jahren versteht sie sich als soziale Skulptur, die für alle offen ist. Im Luxus der Leere (die Altmark gehört zu den am wenigsten besiedelten Gegenden Deutschlands) nutzt sie den Raum um immer wieder Menschen an ihre gestalterischen Potentiale zu erinnern, sie zu wecken und im Sinne des bürgerschaftlichen Engagements in gesellschaftliche Prozesse einzuleiten. 

Starke Impulse sind in diesem Sinne der 50 tägige Sommercampus und der 30 tägige Wintercampus. Wir freuen uns, dass wir nun erneut zur Bewerbung für den Wintercampus aufrufen können. 

Vom 26.2.-24.3.2024 findet der 10. Internationale Wintercampus der Künstlerstadt Kalbe statt.  Wieder einmal sind Künstler:innen aller Kunstrichtungen (Bildende Kunst, Literatur, Musik, Fotografie, Darstellende Kunst, Film oder anderer interdisziplinärer Projekte) eingeladen sich bis zum 20.1.2024 für ein Stipendium zu bewerben. Über 30 Tage treffen sich nationale und internationale Künstler:innen in der kleinen Stadt Kalbe im Norden von Sachsen-Anhalt um an ihren Projekten zu arbeiten. Das Stipendium umfasst freie Unterkunft, viel Platz zum Arbeiten, für Künstler:innen, die aus dem Ausland anreisen gibt es einen Fahrtkosten- und Visagebührenzuschuss. Wir haben auch Fahrtkostenzuschüsse für Künstler:innen aus Deutschland beantragt, jedoch noch keine Rückmeldung zu unserem Antrag erhalten. Der Aufenthalt ist frei zwischen 2-4 Wochen wählbar. Interdisziplinärer Austausch, außergewöhnliche Arbeitsräume und die Verbindung zu den Menschen hier am Ort sind wesentliche Elemente des Stipendiums. Gerne können die Projekte auch einen direkten Bezug zur Stadt oder zur Bevölkerung aufnehmen, ist jedoch nicht Bedingung für eine erfolgreiche Bewerbung. 

In wöchentlichen, offenen Atelierrundgänge präsentieren die Stipendiat:innen  Interessierten einen Einblick in ihre Tätigkeit. Auch ist es möglich während des Aufenthaltes seine Arbeit in Form von Lesungen, Performance oder Workshops zu präsentieren. 

Mehr Informationen + Bewerbungsformulare: www.kuenstlerstadt-kalbe.de

Bewerbungen sind bis zum 20. Januar 2024 per Mail opencall@kuenstlerstadt-kalbe.de an die Künstlerstadt Kalbe möglich.

Künstlerstadt Kalbe: Open Call for all Artists bis 20.01.

Jetzt teilnehmen: Online- Befragung zu verschiedenen Aspekten der Jazzszene in Deutschland

Ein Forschungsprojekt der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar

Im Rahmen eines Forschungsseminars am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar wurde eine Online- Befragung konzipiert, die sich verschiedenen Aspekten der Jazzszene in Deutschland, u.a. der Ausbildungssituation und der Geschlechtergerechtigkeit widmet. 

Die Befragung kann vorläufig bis zum 10.01.2024 ausgefüllt werden, das Ausfüllen dauert circa 15 Minuten.

Wir unterstützen das Vorhaben, die Jazzszene Deutschlands weiter zu erfassen und freuen uns über eine Rege Teilnahme an der Befragung!

Link zur Befragung

Jetzt teilnehmen: Online- Befragung zu verschiedenen Aspekten der Jazzszene in Deutschland

Aufruf zur Solidaritätskundgebung: Nie wieder ist jetzt – Deutschland steht auf! 10. Dezember in Berlin, Großer Stern

Berlin, 08.12.2023 | Gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat unterstützt die Deutsche Jazzunion den Aufruf zur Solidaritätskundgebung „Nie wieder ist jetzt – Deutschland steht auf!“ am Sonntag, 10. Dezember 2023. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und ein zivilgesellschaftliches Bündnis rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, mitten in Berlin Gesicht zu zeigen für ein friedliches und respektvolles Miteinander und sich Antisemitismus, Hass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzustellen. 

Berlin, 08.12.2023 | Gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat unterstützt die Deutsche Jazzunion den Aufruf zur Solidaritätskundgebung „Nie wieder ist jetzt – Deutschland steht auf!“ am Sonntag, 10. Dezember 2023. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und ein zivilgesellschaftliches Bündnis rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, mitten in Berlin Gesicht zu zeigen für ein friedliches und respektvolles Miteinander und sich Antisemitismus, Hass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzustellen. 

Datum: Sonntag, den 10. Dezember 2023
Uhrzeit: 13:00 Uhr
Ort: Großer Stern, Siegessäule 

Der Demonstrationszug zieht dann über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor. 

Auf der Kundgebung sprechen u.a: 

  • Bärbel Bas MdB, Präsidentin des Deutschen Bundestages
  • Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin
  • Roland Kaiser, Sänger und Entertainer
  • S. E. Ron Prosor, Israelischer Botschafter
  • Prof. Michel Friedmann, Publizist

Die Solidaritätskundgebung „Nie wieder ist jetzt – Deutschland steht auf!“wird u.a. unterstützt von: Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Zentralrat der Juden in Deutschland, Jüdische Gemeinde Berlin Chabad, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Alhambra Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Stiftung Berliner Mauer, Initiative Berlin gegen Antisemitismus, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Topographie des Terrors, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Haus der Wannsee-Konferenz, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen), Robert-Havemann-Gesellschaft, Archiv der DDR-Opposition, Gedenkstätte Hohenschönhausen, Deutscher Fußball-Bund (DFB), Immobilienverband Deutschland (IVD), Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA), Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), Hertha BSC, Landessportbund Berlin, Berliner Fußball-Verband, ALBA Berlin, Eisbären Berlin, Füchse Berlin, BR-Volleys, Scout24, Bayer AG, Mercedes-Benz AG, LiveKomm, HGHI Holding GmbH, Wefox, GASAG AG, Budde Group, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, Deutsche Bank, Berliner Sparkasse, Berliner Volksbank, Rotary in Deutschland und dem Deutschen Kulturrat. 

Aufruf zur Solidaritätskundgebung: Nie wieder ist jetzt – Deutschland steht auf! 10. Dezember in Berlin, Großer Stern

Vier Fragen an…

Reiner Michalke

Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Jazzunion präsentieren wir an dieser Stelle Personen, die die Entwicklung unseres Verbands als „Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland“ geprägt haben.

Heute stellen wir Dir Reiner Michalke vor. Reiner ist Intendant der Monheim Triennale.

Wenn Du Dich in drei Sätzen vorstellen müsstest: Wer ist Reiner Michalke?

Ich habe als Musiker (Bass) angefangen und Mitte der 1980er Jahre die Seite gewechselt und die Programmleitung des Kölner Stadtgartens übernommen. Diesen Job habe ich im vergangenen Jahr an Kornelia Vossebein übergeben. Zusätzlich habe ich noch Festivals geleitet (Musik Triennale Köln, Moers Festival u.a.) und mich als Funktionär betätigt (Europe Jazz Network, Bundeskonferenz Jazz, UDJ u.a.). Aktuell bin ich Intendant der Monheim Triennale.

Was sind Deine persönlichen Meilensteine in der Geschichte der Deutschen Jazzunion?

Ich erinnere mich noch ziemlich gut an meine erste UDJ-Sitzung in Marburg Anfang der 1980er Jahre. Damals gab es so etwas wie eine Aufbruchstimmung, die aber bald wieder eingeschlafen ist. Ebenfalls gut erinnere ich mich dann später an lange Gespräche mit Manfred Schoof, den Weg für eine Reform der UDJ freizumachen und an noch längere Gespräche mit Julia Hülsmann, den Vorsitz zu übernehmen. Julia und Felix Falk haben dann die Basis für die DJU geschaffen, so wie wir sie heute kennen.

Haben sich die Arbeit und das Wirken der Deutschen Jazzunion über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, wie?

Tatsächlich hat die UDJ bzw. DJU über die vergangenen fünf Jahrzehnte eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Während ich die erste Generation von Jazzmusikern (dt. Jazz- Musikerinnen gab es damals nicht) als eher egoistisch und apolitisch erlebt habe – von einigen sehr wenigen Ausnahmen wie Volker Kriegel abgesehen – hat sich die DJU zu einer solidarischen Gemeinschaft und vielleicht deshalb zur wirkungsmächtigsten Institution des Jazz in Deutschland entwickelt.

Welche Aufgaben und Herausforderungen warten auf die Deutsche Jazzunion heute und in Zukunft?

Auch wenn in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht worden ist, muss es Ziel bleiben, das Ansehen und die Wertschätzung unserer Musik noch weiter in der Gesellschaft zu verankern. Voraussetzung dafür sind Spielstätten, die die Forschung, Entwicklung und
Präsentation dieser Musik unter guten Bedingungen ermöglichen. Mein Traum ist, dass in allen 84 dt. Städten, die über ein Opernhaus mit eigenem Spielbetrieb verfügen, auch ein wertiger Konzertort für Jazz und Aktuelle Musik geschaffen wird.

Vier Fragen an…

Vier Fragen an…

Wolfram Knauer

Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Jazzunion präsentieren wir an dieser Stelle Personen, die die Entwicklung unseres Verbands als „Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland“ geprägt haben.

Heute stellen wir Dir Wolfram Knauer vor. Wolfram ist langjähriger Institutsleiter des Jazzinstituts Darmstadt und begleitet die Deutsche Jazzunion seit ihren Anfängen.

Wenn Du Dich in drei Sekunden vorstellen müsstest: Wer ist Wolfram Knauer?

Musikwissenschaftler, Autor, langjähriger Kopf des Jazzinstituts Darmstadt, Jazz- und Hundeliebhaber

Was sind Deine persönlichen Meilensteine in der Geschichte der Deutschen Jazzunion?

Die Willenserklärung zur Mindestgage von 2014
die Jazzstudie 2016 / 2022 (in Kooperation u.a. mit dem Jazzinstitut Darmstadt)
die Umbenennung von Union deutscher Jazzmusiker in Deutsche Jazzunion
die offensiv geführten Diskussionen um Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in den letzten Jahren

Haben sich die Arbeit und das Wirken der Deutschen Jazzunion über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, wie?

Seit 2010 ist die Deutsche Jazzunion erheblich aktiver geworden und hat sowohl nach innen bewiesen, wie wichtig eine Musiker:innenvertretung ist, als auch nach außen politisches Gewicht gewonnen. Diese Neuaufstellung des Verbands geht einher mit einem erstarkten politischen Bewusstsein unter jüngeren Musiker:innen, dem Hinterfragen eigener künstlerischer genauso wie gesellschaftlicher Verantwortung, der Bewusstwerdung auch klarer Privilegien der westeuropäischen Strukturen, innerhalb derer wir alle tätig sind. „Geht einher“ bedeutet aber auch, dass die Deutsche Jazzunion all solche Diskurse immer wieder aufgegriffen und begleitet hat. Sie reagiert zeitnah auf aktuelle Fragen und bietet in Arbeitsgruppen und Veranstaltungen vermehrt die Möglichkeit, sich direkt am Diskurs zu beteiligen.

Welche Aufgaben und Herausforderungen warten auf die Deutsche Jazzunion heute und in Zukunft?

Die Fortführung der Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im deutschen Jazz.

Eine stärkere Kooperation mit Hochschulen; aber auch: die Diskussion über eine sinnvolle, künstlerisch wie praktisch ausgerichtete Ausbildung, und: die Wahrnehmung der Interessen der Lehrbeauftragten, die an vielen Studiengängen den Hauptteil des Unterrichts anbieten.

Die Fortführung der Bildungsarbeit, aber auch: eine Diskussion über Inhalte und die Situation der Angestellten an Musikschulen sowie die Kooperation mit Allgemeinbildenden Schulen.

Die Fortführung der politischen Arbeit; eine Stärkung der Landesverbände; dabei weiterhin all das in Kooperation mit den vielen Partnern der Szene, Veranstaltern, Medien, Tonträgerindustrie u.a.

Die Deutsche Jazzunion ist als Musiker:innenvertretung stark, weil sie die Vernetzung der Jazzszene begriffen hat, weil sie weiß, wie wichtig funktionierende Strukturen sind, weil sie für Freiräume streitet, die von den kreativen Köpfen, ihren Mitgliedern nämlich, ausgefüllt werden können und sollen.

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, die gestiegenen Energiekosten und die mit all dem einhergehenden wirtschaftlichen Folgen treffen die Kultur und die Kulturwirtschaft auf ganz unterschiedliche und noch nicht absehbare Weise. In solchen Zeiten ist eine starke Vertretung auch der Jazzmusiker:innen besonders wichtig, die sich bewusst ist, dass diese Musik keineswegs im Elfenbeinturm spielt, sondern aktuelle Diskurse immer wieder aufnimmt und widerspiegelt.

Vier Fragen an…