Vorstand
Der Vorstand der Deutschen Jazzunion
Michael Griener
(er/ihm)
(Vorsitzender)
„Als Kultur- und Jazzszene in Deutschland stehen wir aktuell vor großen Herausforderungen. Wir von der Deutschen Jazzunion werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die starke und vielfältige Szene erhalten bleibt. Dabei geht es mir und uns neben stärkeren Strukturen für die Szene auch gerade um die noch bessere Sichtbarkeit unserer Musik, der Musiker*innen und ihrer Belange.“
Michael Griener, 1968 in Nürnberg geboren, erlernte das Schlagzeugspiel überwiegend autodidaktisch durch Konzertbesuche und das Zusammenspiel mit vielen Musiker*innen der älteren Generation. 1988 begann er seine freiberufliche Karriere zunächst in intensiver Zusammenarbeit mit Günter Christmann in Hannover. Seit seinem Umzug nach Berlin 1994 hat er sich als einer der vielseitigsten und eigenständigsten Schlagzeuger der aktuellen Jazzszene profiliert, wie seine Arbeit mit Mal Waldron, Butch Morris, Tal Farlow, Evan Parker, Aki Takase, Tony Malaby und vielen anderen zeigt.
Tief in der Jazztradition verwurzelt, bewegt sich Griener bevorzugt in den Zwischenräumen – dort, wo Jazz auf freie Improvisation trifft, wie etwa in seinem Trio mit Ellery Eskelin und Christian Weber. Seit 2002 hat er einen Lehrauftrag für Jazzschlagzeug an der Hochschule für Musik in Dresden. Im März 2006 wurde Griener beim Neuen Deutschen Jazzpreis in Mannheim als „Kreativster Solist“ ausgezeichnet. Sein Schlagzeugspiel ist auf dem Soundtrack des Films The Brutalist zu hören, der 2025 mit dem Oscar für die beste Filmmusik ausgezeichnet wurde. Seine Musik ist auf zahlreichen CD-Veröffentlichungen dokumentiert, u. a. bei Intakt, HatHut, FMP, Jazzwerkstatt, Moers Music und vielen anderen.
Gabriele Maurer
(sie/ihr)
(stellv. Vorsitzende)
„Die deutsche Jazzszene ist ein Mosaik verschiedenster Lebens- und Alltagsrealitäten. Ich widme meine Arbeit im Vorstand der Deutschen Jazzunion dem Vorhaben, dieser Diversität Sichtbarkeit zu geben und diese Perspektiven in alle kulturpolitischen Entscheidungen mit einfließen zu lassen. Nur zusammen und im ständigen Diskurs können wir adäquate Lebens- und Arbeitsbedingungen für wirklich alle Menschen im Kontext Jazz und Improvisierte Musik erreichen.“
Gabriele Maurer (geb. 1998) ist Saxophonistin und Sängerin. Sie studierte an der Musikhochschule in Mannheim und dem Liszt Konservatorium in Budapest, Ungarn. Sie arbeitet als freischaffende Musikerin und Pädagogin. Neben einigen klassischen Auszeichnungen erhielt Maurer für ihr musikalisches Engagement in ihrer Heimatregion Südbaden ein Stipendium und zusätzlich einen Förderpreis der Volksbank Hochrhein. Mit ihrem aktuellen Quintett gewann sie unter anderem einen Kompositionspreis und tourte durch Deutschland und Ungarn.
Felix Falk
(er/ihm)
„Jazz braucht als Kunstform in seiner wunderbaren Vielfalt gute Rahmenbedingungen, damit er sich voll entfalten kann. Damit es diese gibt, muss bei uns in Deutschland noch einiges passieren. Dafür setze ich mich in der Deutschen Jazzunion ein.“
Felix Falk spielt Saxophon und Percussion. Er war unter anderem Gründer der Jazz-Funk-Band Mo‘ Blow, die zahlreiche Alben auf dem Label ACT veröffentlichte. Als Gastmusiker wirkte er u. a. bei Herbert Grönemeyer und Das Gezeichnete Ich mit. Konzertreisen führten den Saxophonisten durch zahlreiche Länder. Felix Falk arbeitete mehrere Jahre als wissenschaftlicher Referent im Deutschen Bundestag und betreute dort u. a. das Thema Jazz.
Robert Lucaciu
(er/ihm)
„Jazz ist links. Ich setze mich dafür ein, dass die Deutsche Jazzunion auch in Zukunft Moderatorin für offene Diskurse bleibt, um so die Aufgaben der Gegenwart weiterhin progressiv mitzugestalten. Als neues Vorstandsmitglied bringe ich eine Perspektive aus den neuen Bundesländern ein. Wir brauchen Handlungsstrategien, bei denen unbedingt die divergierenden Anforderungen zwischen ländlichem und urbanem Raum berücksichtigt werden müssen.“
Robert Lucaciu wurde 1988 geboren und lebt in Leipzig. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Musiker macht er seit 2015 politische Bildungsarbeit an sächsischen Schulen. Er war acht Jahre im Beirat des Jazzclub Leipzig e.V. aktiv und ist seit seiner Gründung 2020 Beisitzer im Vorstand des Jazzverband Sachsen e.V.. Seit 2018 hat er einen Lehrauftrag für Jazzkontrabass an der HMTM Hannover inne.
Johanna Schneider
(sie/ihr)
„Unsere Jazzlandschaft vereint extrem hohe Qualität mit sozialer Durchlässigkeit. Mit den diversen Akteur*innen und Stilistiken kann die Jazzszene in Deutschland wertvolle Beiträge leisten, wenn es darum geht, überkommene Gesellschaftsstrukturen zu verändern. Um dieses Juwel für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen und den Jazzschaffenden nicht zuletzt die Anerkennung zu verschaffen, die sie verdient haben, engagiere ich mich im Vorstand der Deutschen Jazzunion. Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit, wertschätzende Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit!“
Johanna Schneider studierte Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Theater München und an der Folkwang Universität der Künste Essen. 2009 gründete sie mit Tizian Jost, Andreas Kurz und Bastian Jütte das Johanna Schneider Quartet, für das sie auch komponiert und mit dem sie unter Mitwirkung von Gastmusikern Ack van Rooyen, Tony Lakatos, Paul Heller und Florian Hoheisel bislang zwei Alben aufnahm. Neben ihrem eigenen künstlerischen Schaffen ist sie auch als Sängerin in anderen Bandprojekten und als Co-Organisatorin des PENG Festivals sowie als Kuratorin, Jurorin und Gesangspädagogin tätig.
Schneider tourte u. a. in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, USA, Zypern, Türkei, Finnland, Estland, Frankreich sowie Äthiopien und ist zuletzt auf Einladung der Deutschen Botschaft nach Kirgisistan gereist. Als Sängerin des JugendJazzOrchesters NRW wurde sie 2013 und als Co-Initiatorin des feministischen „Jazzkollektiv PENG“ 2021 mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichnet. Sie arbeitete u. a. mit Rick Margitza, Kevin Mahogany, Romy Camerun, Laia Genc, Sabine Kühlich, Alex Morsey, Bob Degen, Marc Brenken, Dietmar Fuhr, Silvio Morger, Luciano Biondini, Mareike Wiening, Nicole Johänntgen, Martin Sasse, Martin Scales, Guido May, Christian Lettner, Thomas Hufschmidt oder Biboul Darouiche.
Janning Trumann
(er/ihm)
„Der Jazz ist eine starke Stimme in der deutschen Kulturlandschaft mit einer vielfältigen Szene. Die Corona-Pandemie hat uns jedoch vor Augen geführt, wie fragil bisherige Strukturen sind und wie schnell sich unsere Lebensrealitäten negativ verändern können. Es fehlen strukturelle und langfristige Förderungen und einheitliche Standards, um künstlerisch nachhaltig zu arbeiten und davon leben zu können. Hierfür möchte ich mich in der Deutschen Jazzunion einbringen.“
Janning Trumann ist 1990 in Uelzen in Niedersachsen geboren. Er ist Posaunist, Festivalmacher und Hochschullehrer. Er studierte Musik in Köln und New York und ist mit seinen Ensembles europaweit unterwegs. Seit 2016 ist er Vorsitzender der Kölner Jazzkonferenz e.V., der politischen Interessenvertretung der Kölner Jazzszene. Darüber hinaus ist er im Vorstand der Initiative Kölner Jazzhaus e.V. und Mitglied im Kulturausschuss der Stadt Köln.
Stefanie Schlesinger
(sie/ihr)
Stefanie Schlesinger wurde 1977 in Bamberg geboren und lebt seit ihrem klassischen Gesangsstudium in Augsburg. Mit zwei Alben für ENJA Records startete sie in die Jazzwelt und veröffentlichte seitdem für HGBS, ihrem eigenen Label hipjazz und DOT TIME Records. 2003 erhielt sie als erste Sängerin in der Kategorie Jazz den Bayerischen Kunstförderpreis.
Konzerttätigkeit im In- und Ausland im Quartett, und insbesondere im Duo gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang Lackerschmid. Mit ihm arbeitete sie auch kompositorisch u. a. an eigenen Theaterproduktionen und komponierte Musik für das Suchtpräventionsprojekt PAPILIO.
Seit über 10 Jahren ist sie als Delegierte in der GEMA engagiert, 2024 wurde sie in den Augsburger Kulturbeirat gewählt.
Lehrauftrag für Gesang am LS für Musikpädagogik an der Universität Augsburg.