Neue Wege in der Jazzvermittlung
Mit: Klaus Merkel, Lennart Smidt, Eva-Maria Kösters, Marlen Apel
Musik ist in vielen Schulen Mangelfach. Stunden fallen aus und es fehlt an qualifiziertem Lehrer*innen-Nachwuchs - fast die Hälfte der Unterrichtenden haben kein Musikstudium absolviert. Jazz kommt in den meisten Stunden gar nicht vor und Improvisation bleibt ein großes Mysterium. Ein düsteres Bild, das auch unmittelbare Auswirkungen auf den Nachwuchs und das Publikum der deutschen Jazzszene haben wird.
Auf der anderen Seite stehen hervorragend ausgebildete Jazzpädagog*innen, die neben ihrer normalen privaten Unterrichtstätigkeit bzw. dem Unterricht in Musikschulen auch immer mehr Vermittlungsarbeit machen und beispielsweise Projekte in Schulen verwirklichen.
In dieser Podiumsdiskussion werden Möglichkeiten der Akteur*innen der deutschen Jazzszene diskutiert, die das Potential haben, Kinder und Jugendliche anzusprechen und für Jazz zu begeistern.
© privat
Eva-Maria Kösters arbeitet an den Schnittstellen von Musikvermittlung, Projektmanagement und Nachhaltigkeit & befasst sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Musik, Kultur und Gesellschaft. Zahlreiche Hospitanzen im Kultur- und Nichtkultursektor führten sie schließlich nach dem Musik- & Germanistikstudium von Berlin nach Hannover. Neben der Netzwerkarbeit bei der Musikland Niedersachsen gGmbH lag ihr Schwerpunkt in den letzten Jahren in der kulturellen Vermittlungsarbeit an der Staatsoper Hannover. Als Freelancerin arbeitet sie mit verschiedenen Ensembles (z.B. Fette Hupe Hannover), Festivals (Klangbrücken, jazzahead!, Heidelberger Frühling u.a.) und Institutionen in ihrer Initiative sozusagen – Initiative für kulturelle Impulse zusammen. Als Sängerin geht sie mit ihrem Vokalquintett ENSEMBLE SOZUSINGEN neue Wege.
© privat
Marlen Apel ist Volontärin im Referat für Musikvermittlung beim Musikland Niedersachsen. Musikvermittlung bedeutet, verschiedenen Zielgruppen neue Zugänge zu vielfältigen musikalischen Genres zu ermöglichen. Gemeinsam mit den musikalischen Akteur:innen im Land möchte das Musikland traditionelle Konzertformen weiterentwickeln und neue Veranstaltungsformate schaffen.
© Magdalena Vidovic
Lennart Smidt ist Pianist, Komponist, Dozent. Künstlerisch zwischen Jazz und Impro tätig, ist er Mitglied zahlreicher Ensembles, leitet das “Organic Trio” an Hammond + Keyboard, und tritt häufig in interdisziplinären Projekten in Erscheinung: 2022 mit Komposition + Klavier für “100 Saiten Beuys”. 2023 erscheint das erste Solo-Album als Pianist. Aufgewachsen um klassische Musik, lernte er Jazzvermittlung in unterschiedlichsten Kontexten und Kulturen kennen. In seinem Workshop “Jazz as Creative Community Music” werden moderne Arten der Vermittlung gebündelt und grundsätzliche Konzepte vermittelt, die zum Selbstschaffen im Jazz-Kontext anregen und sich auf vielerlei Niveaus anwenden lassen. 2018-2021 unterrichtete er an der Universität Hildesheim, seit 2010 arbeitet er als Klavierlehrer.
© M.-L. Wolters-Merkel
Klaus Merkel Ausbildung (Münster/Detmold) und langjährige Tätigkeit als Schulmusiker (Petershagen, bis 2011); Teilnahme an zahlreichen Workshops und Meisterkursen im Bereich Jazz-Gitarre (u.a. Philipp Catherine, John Abercrombie, Peter O‘Mara, Sandra Hempel). Fortbildung in afrokubanischer und Welt-Musik (Percussion, TaKeTiNa, kubanische Tres) bei Birger Sulsbrück, Jose Cortijo, Reinhard Flatischler, Manuel Santiesteban (Kuba). Neben einigen eigenen Projekten (Contemporary Jazz, Latin) liegt ein Schwerpunkt seiner Tätigkeiten in der Förderung Jugendlicher durch Bandprojekte und Heranführung an Jazz und Improvisation (ausgezeichnet u.a. mit einem „Sonderpreis für beispielhafte schulische Jazzförderung“ durch den Deutschen Musikrat, Bundesbegegnung Jugend Jazzt). Durch seine Initiative gibt es im Jazzclub Minden seit 2015 die „Bandfabrik“, in der Schüler*innen einmal monatlich gemeinsam jammen, improvisieren, Songs und Strukturen erarbeiten und Interaktionen erleben. Parallel werden im Young Jazz Ahead-Programm junge Profi-Bands im Club engagiert, deren Mitglieder teils auch Workshops mit den Jugendlichen durchführen.
Kontakt
Deutsche Jazzunion e. V.
Markgrafendamm 24 - Haus 16
10245 Berlin
Deutschland
post@deutsche-jazzunion.de
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