Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Jazzunion präsentieren wir an dieser Stelle Personen, die die Entwicklung unseres Verbands als "Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland" geprägt haben. Heute stellen wir Dir Christina Fuchs vor, sie war von 2018 bis 2022 Vorstandsmitglied.

Wenn Du Dich in drei Sekunden vorstellen müsstest: Wer ist Christina Fuchs?

Ich bin Saxophonistin, Klarinettistin, Komponistin, Improvisatorin, Dirigentin, Organisatorin, Recherchierende und Mutter.

Was sind Deine persönlichen Meilensteine in der Geschichte der Deutschen Jazzunion?

Die Vernetzung sowohl innerhalb Deutschlands als auch im europäischen Ausland habe ich vor allem in der Pandemiezeit und natürlich darüber hinaus als zentrale Möglichkeit erlebt. Sich grenzübergreifend auszutauschen, gemeinsam Ideen und Pläne zu entwickeln, um gemeinsam stärker sein zu können, das ist für mich das Wesen einer solchen Institution.

Haben sich die Arbeit und das Wirken der Deutschen Jazzunion über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, wie?

Die Transformation der Union Deutscher Jazzmusiker zur Deutschen Jazzunion hat in den letzten 10 Jahren auf sehr vielen verschiedenen Ebenen stattgefunden. Das ist beeindruckend und spiegelt die Realitäten und Herausforderungen der wachsenden Zahl von Jazzmusiker*innen wieder. Glücklicherweise steht dem auch ein entsprechend gewachsenes Team in der Geschäftsstelle gegenüber, das die finanziellen und personellen Ressourcen generiert hat, um diesen Aufgaben gerecht werden zu können.

Welche Aufgaben und Herausforderungen warten auf die Deutsche Jazzunion heute und in Zukunft?

Die wichtigsten Grundthemen haben sich nicht geändert: adäquate Bezahlung, Parität, Altersvorsorge, gesellschaftliche Anerkennung, Diversität. Es gilt, diese Themen nie aus dem Blick zu verlieren und sie hartnäckig an die jeweilige Zeit oder Krise anzupassen, sich nicht zufrieden zu geben. Denn eines haben wir zu oft gesehen: dass die Kultur im Falle einer Krise unwichtig zu werden scheint, dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Eine Gesellschaft ohne Kultur ist keine.