Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Jazzunion präsentieren wir an dieser Stelle Personen, die die Entwicklung unseres Verbands als "Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland" geprägt haben. Heute stellen wir Dir Benjamin Schaefer vor. Neun Jahre lang war Benjamin Vorstandsmitglied der Deutschen Jazzunion.
Wenn Du Dich in drei Sekunden vorstellen müsstest: Wer ist Benjamin Schaefer?
Ich bin Jazzpianist/ -komponist/ -pädagoge und Familienmensch mit starkem Interesse an ökologischen Themen.
Was sind Deine persönlichen Meilensteine in der Geschichte der Deutschen Jazzunion?
Als langjähriges Vorstandsmitglied (2013–2022) habe ich u.a. den GEMA-Leitfaden verfasst, vier Jazzforen mitorganisiert (2014, 2016, 2018 & 2020) und die AG Nachhaltigkeit mitbegründet (die übrigens Mitwirkende sucht …).
Haben sich die Arbeit und das Wirken der Deutschen Jazzunion über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, wie?
Von außen (und entsprechend unscharf) betrachtet folgte auf erfolgreiche, aber vielleicht zu egozentrische Gründungsjahre ein drei Jahrzehnte lang währender Dornröschenschlaf. Seit der Neugründung 2012 haben sich die Mitgliederzahlen verzehnfacht, die Jazzunion ist breiter und diverser aufgestellt, betreibt mit bislang großem Erfolg effiziente politische Arbeit, positioniert sich analog und virtuell zu aktuellen gesellschaftlichen Diskursen, ermittelt realistische Bedarfe und treibt den Vernetzungsgedanken auf verschiedenen Ebenen aktiv voran. Damit kommt sie ihrem Ziel näher, ein wirksames politisches Sprachrohr aller Jazzmusiker*innen in Deutschland zu sein.
Welche Aufgaben und Herausforderungen warten auf die Deutsche Jazzunion heute und in Zukunft?
Wie bei jedem erfolgreichen Verband müssen alle Beteiligten (Geschäftsstelle, Vorstand und Mitgliedschaft) beständig aufpassen, dass Strukturen nicht verkrusten, sich nicht auf Erfolgen ausgeruht und stets kritisch geprüft wird, wie die immer noch geringen zeitlichen, personellen und finanziellen Mittel bestmöglich im Sinne der Mitgliedschaft genutzt werden können. Die externen Herausforderungen sind riesig: Kaum ist die Pandemie vorbei, werden Fördermittel gekürzt, erschweren Inflation und Rezession die künstlerische Arbeit, und über allem schwebt drohend der Klimawandel mit all seinen finanziellen, sozialen und kulturellen Implikationen. Aus "möglichst schnell möglichst viel Nutzen für die Mitgliedschaft" muss, aller akuten Bedarfe zum Trotz, ein "langfristig genug Nutzen für die Mitgliedschaft" werden – durch wirksame Vernetzung und Kooperation, durch nachhaltige und resiliente Fördermodelle, durch Verankerung der Kultur im Grundgesetz und eine starke und aktive Mitgliederbasis, die losgelöst von politischen Mehrheitsverhältnissen eine wirkungsvolle Arbeit der Deutschen Jazzunion ermöglicht.
Kontakt
Deutsche Jazzunion e. V.
Markgrafendamm 24 - Haus 16
10245 Berlin
Deutschland
post@deutsche-jazzunion.de
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