Es gibt viel zu tun für eine neue Bundesregierung!
So blicken Jazzmusiker*innen auf die aktuelle politische Lage für die Jazzszene
+++ 50 % der Jazzmusiker*innen blicken sorgenvoll auf ihre Zukunft
+++ Jazzmusiker*innen sind unzufrieden mit der letzten Bundesregierung und haben konkrete Erwartungen an die neue
+++ “Jazz schützt die Demokratie”
Berlin, 27. Februar 2025 | Am Sonntag hat die Fraktion aus CDU und CSU bei der Bundestagswahl 2025 die meisten Stimmen bekommen und ist nun mit der Aufgabe betraut, die Bildung einer Bundesregierung zu übernehmen. Wir gratulieren zu dieser Verantwortung und appellieren an die Verantwortlichen, die Situation freier Musik, wie dem Jazz- und der Improvisierten Musik, bei den Koalitionsverhandlungen zu berücksichtigen.
Anette von Eichel, Vorsitzende der Deutschen Jazzunion: “Wir werden politisch jetzt für die Interessen der Jazz- und Improvisationsszene mit aller Kraft werben. Kultur und freie Szenen sind essentiell für eine freie und demokratische Gesellschaft. Sie gehören geschützt und unterstützt. Eine starke freie Kultur und in ihr der Jazz schützen unsere freiheitliche Demokratie. Nun ist die Bundesregierung gefragt, mit neuer Energie und Weitblick die Kultur und dabei auch den Jazz durch die richtigen Maßnahmen zu unterstützen.”
In einer Umfrage wurden die Mitglieder der Deutschen Jazzunion zur aktuellen politischen Situation befragt - mit erschreckenden Ergebnissen: Jazzmusiker*innen blicken mit Sorge auf ihre Zukunft und die Aussichten für die Jazzszene. 50% gehen davon aus, dass ihre Situation in den nächsten 12 Monaten schlechter wird, weitere 33%, dass sie gleich bleibt und sogar 72% gehen davon aus, dass sich die Zukunft allgemein für die Jazzszene negativ entwickeln wird. Es herrscht darüber hinaus eine große Unzufriedenheit (70%) mit der Arbeit der letzten Bundesregierung im Bereich Jazz.
Die Befragten erwarten konkrete Maßnahmen von der neuen Bundesregierung. Folgende Themenbereiche wurden von den Befragten besonders häufig genannt: Ausbau und Stärkung der Förderungen, mehr Anerkennung von Jazzmusiker*innen, Stärkung des Musikfonds und Reformierung der Initiative Musik. Des Weiteren gehören Themen wie die Senkung der Lebenshaltungskosten, Altersvorsorge, verbindliche Einhaltung von Mindestgagen und die Sicherung der Kunstfreiheit auf die politische Tagesordnung! Wir fordern zudem, dass die neue Bundesregierung sich gemeinsam mit dem Land Berlin und den Stakeholdern weiterhin für die Entwicklung und Verortung eines Zentrums für Jazz und Improvisierte Musik mit Standort Berlin bekennt und die begonnene Finanzierung des Vorhabens verstetigt.
Die Ergebnisse der Bundestagswahl zeigen, dass wir als Gesellschaft in den nächsten Jahren deutlich mehr Fokus auf die Bekämpfung demokratiefeindlicher Kräfte legen müssen. Der Kunst und Kultur kommt auch dabei eine besonders wichtige Rolle zu. Jazz steht als Kunstform besonders stark für demokratische und freiheitliche Werte. Ein starker Jazz prägt, verhandelt und verteidigt diese Werte besonders vehement. Damit er auch dieser Funktion gerecht werden kann, sind zukunftssichere Rahmenbedingungen für die Künstler*innen unabdingbar.
Die Deutsche Jazzunion wurde 1973 gegründet und ist als Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland eine wichtige Ansprechpartnerin für die Politik auf Bundesebene. Zu den Kernzielen des Verbands gehören die Verbesserung der Vergütung und der sozialen Absicherung von Jazzmusikerinnen, der Ausbau der spezifischen Förderung für Jazz und Improvisierte Musik sowie die Stärkung der Spielstätten.
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