Themenbereich: Professionalisierung
Referent*innen: Dr. Bettina Bohle/ Dr. Frederike Landau-Donnelly/ Markus Lüdke
Inhalt: Dass immer mehr Menschen in Städten wohnen und diese stetig wachsen, ist kein neues Phänomen. Insbesondere kreative Köpfe fühlen sich häufig von der kulturellen und sozialen Diversität städtischer Zentren angesprochen und entscheiden sich für einen Arbeits- und Wohnmittelpunkt im Lebensraum Stadt. Die Dichte an Angebot und Nachfrage bringt Vorteile wie auch Nachteile mit sich – auch in Hinblick auf die musikalische Infrastruktur. Zwar ballen sich Kreativität, Orte und Angebote in den Zentren, sind aber gleichermaßen umkämpft. Dem gegenüber steht ein ländlicher Raum, der sich zwar durch weniger Konkurrenz, gleichzeitig aber auch über weniger kulturelle Infrastruktur und Praxis auszeichnet. Und wenn doch, sehen sich diese oft der Gefahr des demografischen Wandels ausgesetzt. In dieser Online-Session wird die Bedeutung der Stadt für die Musikkultur beleuchtet und am Beispiel des House of Jazz - Zentrum für Jazz und improvisierte Musik (Arbeitstitel) und der Landesmusikakademie Wolfenbüttel über die Verantwortung von musikkulturellen Initiativen und Netzwerken im Kontext von Urbanisierung diskutiert. Erweitern wir die Ressourcen dort, wo sie bereits vorhanden sind oder sollten wir Strukturen bewusst dort stärken, wo sie bisher nicht existieren?
Dr. Bettina Bohle leitet das bei der Deutschen Jazzunion angesiedelte Projektbüro "House of Jazz / Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik" (Arbeitstitel). Das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem Berliner Senat getragene Projekt begleitet sie seit seinen Anfängen. Sie ist promovierte Klassische Philologin, studierte Musik(-wissenschaft), Altgriechisch und Philosophie in Glasgow, Greifswald, Padua und London und lebt mit ihrer Familie in ihrer Geburtsstadt Berlin. Zum Jazz kam Bettina über die Organisation von Hauskonzerten und den Jazzblog JAZZAffine, den sie immer noch betreibt. Seit 2013 war sie im Vorstand und später in der Geschäftsführung der IG Jazz Berlin aktiv.
Dr. Friederike Landau-Donnelly ist politische Theoretikerin und Stadtsoziologin. In ihrer Dissertation Agonistic Articulations in the ‚Creative‘ City – On New Actors and Activism in Berlin’s Urban Cultural Politics (Routledge, 2019) beschäftigte sie sich mit politischen Organisationsstrategien freischaffender Berliner Künstler*innen in der lokalen Kulturpolitik. Zudem gab sie den raumtheoretischen Sammelband [Un]Grounding – Post-Foundational Geographies heraus (transcript, 2021). Friederike arbeitet an der Schnittstelle zwischen Raum, Politik und Gesellschaft, und erforscht unter anderem (künstlerische) Interventionen im öffentlichen Raum, umstrittene Denkmäler und Museen in Europa, Nordamerika und Indien. Sie schreibt Gedichte als #PoeticAcademic.
https://friederikelandau.com/
Markus Lüdke ist der künstlerische Geschäftsführer der Landesmusikakademie Niedersachsen. Er hat Schulmusik an der Folkwang Hochschule Essen und Mathematik an der Universität Duisburg studiert. In seiner Tätigkeit an der Akademie engagiert er sich u. a. für die Themen Musikvermittlung, Probenmethodik, Relative Solmisation und Musikmanagement. Sein besonderes Interesse gilt der Konzeption und Gestaltung überraschender Veranstaltungsformen mit und um Musik. In seiner Freizeit leitet er das Orchester der Technischen Universität Braunschweig.
Kontakt
Deutsche Jazzunion e. V.
Markgrafendamm 24 - Haus 16
10245 Berlin
Deutschland
post@deutsche-jazzunion.de
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