Sozioökonomische und berufspraktische Situation professioneller Jazzmusiker*innen in Deutschland

14.07.2023 | 10.00-11.30 Uhr

Seit der Gründung der Deutschen Jazzunion im Jahr 1973 hat sich viel verändert: Jazz hat sich als Kunstform akademisch etabliert und steht im Fokus spezifischer Förderinstrumente auf Bundes- und Landesebene. Auch in der Künstlersozialkasse (KSK) und der GEMA finden die Besonderheiten von Jazz und improvisierter Musik zunehmend Berücksichtigung. Die Lebens- und Arbeitsrealität von Jazzmusiker*innen in Deutschland ist aber nach wie vor von wirtschaftlicher Prekarität sowie erheblichen beruflichen, sozialen und mentalen Belastungen geprägt.

Dieser Roundtable bietet einen Austausch zur sozioökonomischen und berufspraktischen Situation von Jazzmusiker*innen in einer Zeit, in der das Musiker*innen-Dasein aufgrund direkt aufeinander folgender und parallel laufender Krisen wahrlich kein Zuckerschlecken ist. Wie verkraftet die Jazzszene in Deutschland die Folgen der Corona-Pandemie? Welche Auswirkungen hat die dramatische Erhöhung der Energiepreise auf die Berufssituation? Wie können sich Musiker*innen für Krisenzeiten und das Ende der beruflichen Laufbahn absichern? Welchen Beitrag können Vergütungsrichtlinien leisten? Welche Rolle spielt die Künstlersozialkasse? Und wer kümmert sich eigentlich um die mentalen Folgen einer solch prekären Berufsrealität?

Im gemeinsamen Gespräch möchten wir uns auf Grundlage der Ergebnisse der Jazzstudie 2022 über den Status-Quo, aber auch über Strategien und Lösungsansätze austauschen und die aktuelle Arbeit der Deutschen Jazzunion zu diesen Themen genauer in den Blick nehmen. Darüber hinaus möchten wir konkrete Handlungsoptionen für die Deutsche Jazzunion und die gesamte Jazzszene in Deutschland erarbeiten und erste
Schritte aufs Papier bringen.

Im Gespräch u.a.:
Johanna Schneider (Deutsche Jazzunion)
Werner Kirschbaum (Jazzverband Hessen)
Dr. Kirsten König (Rechtsanwältin für Kreative)
Timo Varelmann (Musikinformationszentrum des Deutschen Musikrats)
Dagmar Schmidt (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler)

moderiert von Jakob Fraisse