Unter dem Dach der neuen Edition Impulse sollen sowohl hauseigene Studien zu relevanten Aspekten und Sachverhalten rund um die Arbeits- und Lebensbedingungen von Jazzmusiker*innen herausgebracht werden, als auch externe Arbeiten, die im Anschluss an diese entstehen.
Liebe Leser*innen,
als Interessenverband für die in Deutschland lebenden und arbeitenden Jazz- und Improvisationsmusiker*innen ist eine unserer Kernaufgaben die Schaffung von Sichtbarkeit. Dazu gehört die Beschreibung unserer so vielfältigen Szene, ihrer Eigenarten, Anliegen und Bedürfnisse, sowie ihrer Möglichkeiten und Herausforderungen in der Zukunft..
Dieses faktenbasierte Wissen schaffen wir seit einiger Zeit durch Erhebungen innerhalb der Szene. Den Auftakt dieser Arbeit hat die Jazzstudie 2016 gemacht, in der erstmals eine Studie zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Jazzmusiker*innen in Deutschland durchgeführt wurde. Es folgten die Nachauswertung Gender.Macht.Musik. und die Jazzstudie 2022. Das hier entstandene Wissen ist aber nicht hermetisch abgeriegelt, sondern es findet Anwendungen und Ergänzung in weiteren Arbeiten im Sinne einer vernetzten Wissensschaffung. Auch die Initiativen und Aktionen, die wir als Deutsche Jazzunion anstoßen, basieren auf diesem gewonnenen Wissen.
Dieser Entwicklung möchten wir mit unserer neuen Edition Impulse zusätzlich den entsprechenden Raum und Rahmen geben. Unter diesem Dach entstehen hauseigene Studien zu relevanten Aspekten und Sachverhalten rund um die Arbeits- und Lebensbedingungen von Jazzmusiker*innen in Deutschland und es wird die Möglichkeit für externe Arbeiten gegeben, die im thematischen Anschluss entstehen, in diesem Zusammenhang zu erscheinen.
Wir freuen uns, mit dieser neuen Edition einen Rahmen für die Zusammenführung der thematischen Stränge zu schaffen, Impulse zu setzen für weitere inhaltlich spezifische Auseinandersetzungen und damit fundierte Grundlagen für unsere Arbeit.
Anette von Eichel
Vorsitzende der Deutschen Jazzunion
September 2024
EDITION IMPULSE Nr. 1
Gendergerechtigkeit im Jazz
Hier zum → Download
Verfasst von: Martin Pfleiderer, Lea Schäfer-Fuß, Annika Kempf, Sascha Harnisch, Anna Grünhardt, Clarissa Mühlhausen, Eszter Barta
Entstanden im Rahmen eines Forschungsseminars am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar imWinter 2023 / 24 unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Pfleiderer
Herausgegeben von der Deutschen Jazzunion im September 2024
In einer Online-Umfrage wurden 136 Jazzmusiker*innen, darunter 44 Studierende, zu ihrer Ausbildung und ihrem Arbeitsalltag befragt. Der Schwerpunkt lag auf geschlechtsspezifischen Benachteiligungserfahrungen sowie Einstellungen und Einschätzungen zur Gleichstellung in der deutschen Jazzszene. Die Daten wurden teils statistisch, teils mit einer inhaltsanalytischen Methodik ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen frühere Studien, spezifizieren diese aber vor allem im Hinblick auf konkrete, beobachtete oder selbst erlebte geschlechtsspezifische Benachteiligungen und weisen darüber hinaus auf gewisse Defizite in der Jazzhochschulausbildung hin. Die abgefragten Einschätzungen und Einstellungen zu Fragen der Geschlechtergleichstellung zeugen von einer wachsenden Sensibilität für diese Themen, insbesondere bei Frauen und jüngeren Jazzmusiker*innen, deuten aber auch darauf hin, dass in manchen Punkten noch Diskussionsbedarf besteht.
In an online survey, 136 jazz musicians, including 44 students, were asked about their training and everyday working life. The main focus was on gender-specific experiences of disadvantage as well as attitudes and assessments in regard to gender equality in the German jazz scene. The data was analysed partly statistically and partly with a content analysis methodology. The results confirm previous studies, but concretise them above all with regard to concrete, observed or self-experienced gender-specific disadvantages, and also point to certain shortcomings in jazz higher education. The assessments and attitudes surveyed on issues of gender equality testify to a growing sensitivity towards these topics, especially among women and younger jazz musicians, but also indicate that there is still a need for discussion on some issues.
Das Layout wurde finanziert mit Mitteln der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
Kontakt
Deutsche Jazzunion e. V.
Markgrafendamm 24 - Haus 16
10245 Berlin
Deutschland
post@deutsche-jazzunion.de
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