Anlässlich des 50. Jubiläums der Deutschen Jazzunion präsentieren wir an dieser Stelle Personen, die die Entwicklung unseres Verbands als "Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland" geprägt haben.
Heute stellen wir Dir Reiner Michalke vor. Reiner ist Intendant der Monheim Triennale.
Wenn Du Dich in drei Sätzen vorstellen müsstest: Wer ist Reiner Michalke?
Ich habe als Musiker (Bass) angefangen und Mitte der 1980er Jahre die Seite gewechselt und die Programmleitung des Kölner Stadtgartens übernommen. Diesen Job habe ich im vergangenen Jahr an Kornelia Vossebein übergeben. Zusätzlich habe ich noch Festivals geleitet (Musik Triennale Köln, Moers Festival u.a.) und mich als Funktionär betätigt (Europe Jazz Network, Bundeskonferenz Jazz, UDJ u.a.). Aktuell bin ich Intendant der Monheim Triennale.
Was sind Deine persönlichen Meilensteine in der Geschichte der Deutschen Jazzunion?
Ich erinnere mich noch ziemlich gut an meine erste UDJ-Sitzung in Marburg Anfang der 1980er Jahre. Damals gab es so etwas wie eine Aufbruchstimmung, die aber bald wieder eingeschlafen ist. Ebenfalls gut erinnere ich mich dann später an lange Gespräche mit Manfred Schoof, den Weg für eine Reform der UDJ freizumachen und an noch längere Gespräche mit Julia Hülsmann, den Vorsitz zu übernehmen. Julia und Felix Falk haben dann die Basis für die DJU geschaffen, so wie wir sie heute kennen.
Haben sich die Arbeit und das Wirken der Deutschen Jazzunion über die Jahrzehnte verändert? Wenn ja, wie?
Tatsächlich hat die UDJ bzw. DJU über die vergangenen fünf Jahrzehnte eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Während ich die erste Generation von Jazzmusikern (dt. Jazz- Musikerinnen gab es damals nicht) als eher egoistisch und apolitisch erlebt habe - von einigen sehr wenigen Ausnahmen wie Volker Kriegel abgesehen - hat sich die DJU zu einer solidarischen Gemeinschaft und vielleicht deshalb zur wirkungsmächtigsten Institution des Jazz in Deutschland entwickelt.
Welche Aufgaben und Herausforderungen warten auf die Deutsche Jazzunion heute und in Zukunft?
Auch wenn in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht worden ist, muss es Ziel bleiben, das Ansehen und die Wertschätzung unserer Musik noch weiter in der Gesellschaft zu verankern. Voraussetzung dafür sind Spielstätten, die die Forschung, Entwicklung und
Präsentation dieser Musik unter guten Bedingungen ermöglichen. Mein Traum ist, dass in allen 84 dt. Städten, die über ein Opernhaus mit eigenem Spielbetrieb verfügen, auch ein wertiger Konzertort für Jazz und Aktuelle Musik geschaffen wird.
Kontakt
Deutsche Jazzunion e. V.
Markgrafendamm 24 - Haus 16
10245 Berlin
Deutschland
post@deutsche-jazzunion.de
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